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Dynamic Discounting im Vergleich zu anderen Finanzierungsquellen

Erfahren Sie, wie auf dynamischer Diskontierung basierende moderne Frühzahlungsprogramme im Vergleich zu Factoring, Supply Chain Finance, besicherten Darlehen und Krediten abschneiden.


Bereits seit Jahrzehnten ist es gang und gäbe, dass Lieferanten ihren Kunden eine Diskontierung einräumen, wenn diese ihre Rechnungen vorzeitig bezahlen. Heute gilt eine recht neue Variante dieses Konzepts als attraktive Alternative zu traditionellen Finanzierungsquellen.

Wer in der Vergangenheit Rabatte für die vorzeitige Begleichung von Rechnungen gewähren wollte, musste diesen Rechnungen alternative Kreditbedingungen hinzufügen – normalerweise mit einer Bedingung wie: 10 Tage – 2 %, 30 Tage netto.

Übersetzt bedeutet das:

„Zahlen Sie in weniger als 10 Tagen, dann gebe ich Ihnen 2 % Skonto; andernfalls ist der Gesamtbetrag innerhalb von 30 Tagen fällig.“

Mit der kürzlichen Einführung von Online-Frühzahlungsprogrammen, die auch als Plattformen für die dynamische Diskontierung (oder auf Englisch: Dynamic Discounting) bekannt sind, können Sie Ihre Rechnungen jetzt online einsehen und bei Bedarf eine frühe Zahlung anfordern.

Diese neue Form der Frühzahlungsrabattierung gibt Ihnen die Kontrolle über Ihre Rechnungen und garantiert, dass Sie tatsächlich bezahlt werden, wenn Sie einen Rabatt gewähren. „Dynamisch“ ist diese Diskontierung, weil die Höhe des Skontos degressiv von der Anzahl der Tage abhängt, die Sie frühzeitig bezahlt werden.  

Lassen Sie uns nun einen Blick darauf werfen, wie die dynamische Diskontierung im Vergleich zu traditionelleren Finanzierungsquellen zur Verbesserung Ihres Cashflows beitragen kann.

Dynamische Diskontierung vs. Factoring

Factoring bedeutet, dass Sie eine Rechnung mit Diskontierung an eine dritte Partei weiterverkaufen. Diese Drittpartei begleicht dann umgehend 70 % bis 90 % der Rechnung.  

Nachdem Ihr Kunde die Rechnung bezahlt hat, zahlt Ihnen der Factoring-Anbieter (Factor) den Restbetrag Ihrer Rechnung abzüglich seiner Gebühren.

Factors erheben eine pauschale Rechnungsgebühr – im Allgemeinen 1 % bis 4 % – plus Zinsen, die basierend auf der Zeitspanne zwischen dem Kauf der Rechnung durch den Factor und der Bezahlung der Rechnung durch Ihren Kunden berechnet werden.

Dabei können erhebliche Gebühren anfallen. Es ist nicht ungewöhnlich, jährliche Prozentraten von über 30 % zu erreichen. Damit ist das Factoring eine der teuersten Methoden zur Verbesserung des eigenen Cashflows.

Factors begleichen in der Regel zunächst nur einen Teilbetrag der ausstehenden Rechnungen. Der Restbetrag wird erst ausgezahlt, wenn sie selbst den vollen Betrag erhalten haben.

Bei der dynamischen Diskontierung hingegen gibt es keine derartigen Teilzahlungen. Statt auf die Fälligkeit des Restbertrages zu warten, können Sie Ihren Kunden einfach die Möglichkeit geben, ihre Rechnungen vorzeitig zu bezahlen. Dadurch werden Ihre Geldmittel freigesetzt und Sie profitieren von einem Anstieg Ihres Cashflows. 

Factoring im Vergleich zur dynamischen Diskontierung

Sowohl das Factoring als auch die dynamische Diskontierung verschaffen Ihnen mehr Working Capital anhand der Rabattierung Ihrer Rechnungen.

Mit der dynamischen Diskontierung können Sie jedoch:

  1. den vollen Rechnungsbetrag – abzüglich des Rabatts – im Voraus erhalten;
  2. die Inhaberschaft an Ihren Rechnungen behalten;
  3. wesentlich weniger Gebühren zahlen.

Mit der dynamischen Diskontierung erhalten Sie mehr von Ihrem Geld, bleiben vollständig im Besitz Ihrer Rechnungen und zahlen weitaus weniger.

Die Kosten der dynamischen Diskontierung werden basierend auf den offenen Rechnungen Ihrer Kunden berechnet, während der Factoring-Preis durch das Bonitätsprofil des Kunden(Schuldner)-Portfolios bestimmt wird. Den Factor interessiert also in erster Linie die Kreditwürdigkeit des Rechnungsempfängers, nicht die des Unternehmens, von dem er die Forderung gekauft hat.

Da Banken jeden Lieferanten, der ihr Factoring-Programm nutzt, zur Unterzeichnung komplexer Risikoübernahmevereinbarungen anhalten, haben nur die größten Tier-1-Lieferanten – in der Regel 20 % oder weniger der Lieferanten – Zugang zu dieser Form der frühen Zahlung.

Darüber hinaus kann die Art des Factoring, für die Sie sich entscheiden, einen erheblichen Einfluss auf Ihre Bilanz und Ihren Bargeldumlauf haben. Factoring-Anbieter bieten im Allgemeinen zwei verschiedene Lösungen an: echtes Factoring und unechtes Factoring.

Beim echten Factoring übernehmen die Geschäftsinhaber das Risiko, wenn ein Kunde eine Rechnung nicht rechtzeitig bezahlt. Nur wenige Factors bieten solche Lösungen, bei denen eine Forderung aus Ihrer Bilanz entfernt und Bargeld als Vermögenswert hinzugefügt wird. 

In einem Bereich bietet Factoring allerdings einen Vorteil: Einige Ihrer Kunden unterstützen möglicherweise keine Frühzahlungsprogramme, was bedeutet, dass einige Ihrer Rechnungen unter Umständen nicht sofort in Bargeld umgewandelt werden können.

Beim Factoring können Sie jedoch unabhängig vom Kunden Geldmittel auf jede vom Factor genehmigte Rechnung vorstrecken. Sollten Sie sich in dieser Situation befinden, gibt es jedoch auch eine andere, einfachere und kostengünstigere Alternative: C2FO Receivables Finance.

Dynamische Diskontierung vs. Supply Chain Finance

Supply Chain Finance (SCF; Lieferkettenfinanzierung) ist eine Möglichkeit für sehr große Unternehmenskunden, Ihrem Unternehmen Liquiditäten zur Verfügung zu stellen.

Diese Praxis ist auch als umgekehrtes Factoring (Reverse Factoring) bekannt, da es in diesem Fall Ihr Kunde ist, der das Programm mit der Bank initiiert. Im Allgemeinen geschieht das mit der Absicht, den Zahlungszeitraum zu verlängern.

Die anfallenden Gebühren richten sich nach der Bonität Ihres jeweiligen Großkunden, nicht nach der Bonität Ihres Unternehmens.

Da Ihre größten Kunden wahrscheinlich über eine bessere Bonität verfügen als Ihr Unternehmen, profitieren Sie damit von einem günstigeren Zinssatz.

Ein weiterer Vorteil der Supply Chain Finance gegenüber dem traditionellen Factoring besteht darin, dass umgehend 100 % des vom Kunden genehmigten Rechnungswerts (abzüglich Gebühren) statt nur 70 % bis 90 % zur Verfügung gestellt werden.

Ansonsten gelten die gleichen Prinzipien: Die Inhaberschaft der Rechnung und die Zahlungsentrichtung werden auf Dritte verlagert.

Supply Chain Finance im Vergleich zur dynamischen Diskontierung

Der Hauptvorteil der Supply Chain Finance liegt in den sehr niedrigen Kosten.

Leider stehen diese Programme oft nur ausgewählten Tier-1-Verkäufern zur Verfügung und können in der Regel nur mit großem Aufwand bei Banken beantragt werden.

Wenn Ihr Unternehmen Zugang zu einem Supply-Chain-Finance-Programm hat, sind die Kosten dafür in der Regel geringer als für die dynamische Diskontierung, variieren jedoch von Programm zu Programm.

Die Hauptvorteile der dynamischen Diskontierung gegenüber der Supply Chain Finance sind ein schneller und einfacher Genehmigungsprozess für frühe Zahlungen und die Tatsache, dass Sie die vollständige Inhaberschaft all Ihrer Forderungen behalten.

Dynamische Diskontierung vs. Kredite

Bei Krediten handelt es sich um Finanzierungshilfen, die Sie auf Abruf in Anspruch nehmen können. Sie funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie Kreditkarten.

Kredite sind mit einer Kreditlinie verknüpft, die von Ihrer Bank während des Genehmigungsprozesses festgelegt wird. Wenn Sie Mittel in Anspruch nehmen, verringert sich dadurch die Höhe des restlichen verfügbaren Kredits.

Wenn Sie den Kredit zurückzahlen, erhöht sich Ihr verfügbarer Kredit wieder bis maximal zur Höhe Ihrer Kreditlinie.

Kredite können ein hohes Maß an Flexibilität bei niedrigen Kosten bieten. Sie sind jedoch nicht jedem zugänglich und erfordern fast immer den Einsatz persönlicher Garantien.

Häufig umfassen sie auch invasive Auflagen oder Regeln, die Sie einhalten müssen, um von den Geldmitteln profitieren zu können. Beispielsweise können Sie dazu aufgefordert werden, regelmäßig Bericht zu erstatten, um etwa folgende Informationen mit Ihrer Bank zu teilen:

  1. Unvorhergesehene Ereignisse innerhalb des Unternehmens, die sich langfristig auf die Erträge auswirken könnten
  2. Änderungen der Finanzkennzahlen in Bezug auf Cashflow und Verschuldung
  3. Der Verlust von zentralen Mitarbeitern

Um von einem Kredit profitieren zu können, muss Ihr Unternehmen bereits über eine lange Geschäftsgeschichte verfügen. Außerdem müssen genügend Cashflow und Vermögenswerte vorhanden sein, damit der Kredit quasi sofort zurückgezahlt werden könnte.

Die Kosten für einen Kredit basieren meist auf dem Leitzins des Wall Street Journal plus 0 % bis 3 %. Der zusätzliche Zinsbetrag hängt von Ihrer Bonität ab.

Kredite im Vergleich zur dynamischen Diskontierung
Ebenso wie bei Krediten können Sie die dynamische Diskontierung nutzen, um bei Bedarf auf Geldmittel zuzugreifen.

Der Unterschied besteht darin, dass der Geldbetrag, auf den Sie mit der dynamischen Diskontierung Zugriff haben, durch den Wert Ihrer genehmigten Rechnungen und nicht durch ein von Ihrer Bank vorgegebenes Limit bestimmt wird.

Im Gegensatz zum Vorlaufprozess von Kreditanfragen profitieren Sie bei der dynamischen Diskontierung von einer schnellen und einfachen Einrichtung, und es gibt keine Auflagen, Aufrechterhaltungsgebühren oder Guthaben, die zurückgezahlt werden müssen.

Kredite zum Leitzins können durchaus billiger sein als die dynamische Diskontierung, jedoch ändert sich das schnell, wenn zusätzliche Zinsen anfallen.

Ein nicht unwesentlicher Vorteil der dynamischen Diskontierung ist ihre Benutzerfreundlichkeit. Diesen Faktor sollten Sie unbedingt bedenken, wenn Sie abwägen, ob die Einhaltung komplizierter Auflagen die geringe Kostenersparnis überhaupt wert ist.

Auch wenn die dynamische Diskontierung eine teurere Art der Bargeldbeschaffung sein kann als Kredite, können Sie immer noch ein Frühzahlungsprogramm in Verbindung mit Krediten nutzen, um Ihr verfügbares Kapital zu erhöhen.

Dynamische Diskontierung vs. besicherte Darlehen

Besicherte Darlehen sind gegen Forderungen und manchmal auch gegen Lagerbestände abgesichert.

Sie erfordern oft die Bereitstellung einer persönlichen Garantie und können mit umfangreichen Auflagen verbunden sein, von denen viele sogar noch repressiver sind als die, die mit Krediten einhergehen.

Wenn Sie ein besichertes Darlehen bei Ihrer Bank beanspruchen, kann diese nämlich eine monatliche, wöchentliche oder sogar tägliche Berichterstattung von Ihnen verlangen, um sicherzustellen, dass die Kreditbeträge den Wert der Sicherheiten nicht übersteigen.

Besicherte Darlehen sind gegebenenfalls leichter zu beantragen als Kredite, da sie durch spezifische Sicherheiten besichert sind – die meisten Kredite sind durch allgemeine Geschäftsaktiva besichert.  

Schließlich ist die Einrichtung eines besicherten Darlehens nicht ganz unkompliziert, da der vollständige Zugriff auf alle Ihre Forderungen und Bestände erforderlich ist, um die Sicherheiten, für die Kapital zur Verfügung gestellt wird, vollständig zu dokumentieren.

Besicherte Darlehen im Vergleich zur dynamischen Diskontierung

Besicherte Darlehen sind zwar kostengünstiger, aber leider ist die Inanspruchnahme nicht annähernd so schnell und einfach wie die Nutzung von Plattformen für die dynamische Diskontierung oder Online-Factoring.

Zudem müssen Sie Ihr gesamtes Unternehmen besichern, um Zugang zu einem solchen Darlehen zu erhalten. Dies ist kein einfacher Prozess.

Bei einigen Banken müssen Sie sich für den Zugang zu Kapital aus Ihrem besicherten Darlehen zudem noch einem langwierigen Genehmigungsverfahren unterziehen, bevor die Gelder Ihrem Konto gutgeschrieben werden.

Wenn Sie in der Lage sind, ein besichertes Darlehen zu erhalten, sollte dies nach der Supply Chain Finance und einigen dynamischen Diskontierungsszenarien Ihre kostengünstigste Finanzierungsquelle darstellen.

Wichtig wäre noch darauf hinzuweisen, dass die meisten Banken nur 80 % der verfügbaren Sicherheiten auf vermögensbasierte Darlehen vorstrecken werden.

Zusammenfassung

Wenn es um die Finanzierung Ihres Unternehmens geht, schließen sich die vorgestellten Optionen nicht gegenseitig aus. Je nach Zeitplan, Kosten, Verfügbarkeit und Auswirkungen auf Ihre Buchhaltung können verschiedene Kombinationen in Betracht gezogen werden.

Beispielsweise nutzen viele Unternehmen die dynamische Diskontierung, um die an ihren Factor zu entrichtenden Gebühren zu reduzieren, indem sie den Zeitraum, in dem eine Rechnung aussteht, verkürzen.

Andere nutzen die dynamische Diskontierung neben Krediten, um ihr verfügbares Kapital zu erhöhen.

Mehrere große Unternehmen nutzen die dynamische Diskontierung in Verbindung mit Factoring und besicherten Darlehen, um am Quartals- und Jahresende Geldmittel von zukünftig fälligen Rechnungen in ihre aktuellen Bilanzen vorzuziehen.

Wenn Sie sich jedoch für die eine oder andere Methode entscheiden müssen, hier ein paar Faustregeln:

Factoring vs. dynamische Diskontierung

Wenn nicht alle Ihre Rechnungen über ein Programm für die dynamische Diskontierung oder ein Supply-Chain-Finance-Prorgamm abgewickelt werden können und Sie keinen Zugang zu kostengünstigeren Finanzierungsquellen haben, ist Factoring eine Option für Sie.

Eine noch bessere Option ist jedoch die C2FO Dynamic Supplier Finance, über die Sie auch diejenigen Rechnungen finanzieren können, die nicht auf Ihrer Plattform für die dynamische Diskontierung hinterlegt sind.

Supply Chain Finance vs. dynamische Diskontierung

Wenn Sie keinen Zugang zu einem Programm für die dynamische Diskontierung haben oder wenn Ihr Supply-Chain-Finance-Programm kostengünstiger ist, ist Supply Chain Finance eine gute Option für Sie.

Besicherte Darlehen vs. dynamische Diskontierung

Wenn Sie keine Zeit haben, auf Genehmigungen oder Neuzertifizierungen zu warten, oder wenn Sie Ihren verfügbaren Kapitalbetrag erhöhen möchten, nutzen Sie anstelle eines besicherten Darlehens ein Programm für die dynamische Diskontierung.

Kredite vs. dynamische Diskontierung

Verwenden Sie ein Programm für die dynamische Diskontierung anstelle von Krediten, wenn die dynamische Diskontierung kostengünstiger ist oder wenn Sie zusätzliches Kapital über Ihr Kreditlimit hinaus benötigen.

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